Professionell Verhandeln

Dass das Verhandeln im Gegensatz zur gängigen Vorstellung keine rein rationale sondern eine sehr emotionale Veranstaltung ist, brachten die Teilnehmer des achten Jahrganges des Unternehmer-Studiums in Erfahrung. In einem vom IUU entwickelten Setting galt es, ein mittelständisches Unternehmen zu vertreten, ein Angebot zu erstellen und dieses erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Je zwei Teilnehmer verhandelten das von den Teilnehmern gemeinsam erstellte Angebot mit Dipl.-Ök. Dipl. Ing. Michael Beining, einem versierten Verhandlungsprofi mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Führung von Verhandlungen. Während die Einen verhandelten, übernahmen die anderen Teilnehmer das Beobachten des Verhandlungsgeschehens. Auf der Basis ihrer Beobachtungen erfolgte unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Gerd Walger die jeweils sich anschließende Reflexion, in der alle Facetten der Verhandlungssituation angesprochen wurden und jeder ein intensives Feedback zu seinem persönlichen Vorgehen erhielt. Dies umfasste Art und Weise seiner Beziehungsaufnahme, Umgang mit den das eigene Verhalten prägenden Gefühlen, Verhandlungsstrategie und –abschluss, sowie Bedeutung des Verhandlungsergebnisses für das Unternehmen.

Sprung vom Solo-Selbstständigen zum Unternehmer – jetzt 4.500 € Förderung

Solo-Selbstständige sind Vorreiter für neue Geschäftsfelder. Sie erschließen neue Märkte und entwickeln innovative Projekte oder Dienstleistungen, meist für große Kunden. Ihre Solo-Selbstständigkeit bedeutet ihnen berufliche Autonomie, ein hohes Maß an Gestaltungsfreiheit und Flexibilität. Anfänglich verdienen sie als Pioniere eines neu entstehenden Marktes gutes Geld, weil ihre Expertise knapp und gefragt ist. Aber nur wenigen von ihnen gelingt der Sprung zum Unternehmer, der ein Unternehmen mit Mitarbeitern und einer unternehmerischen Struktur aufbaut. Die meisten verschwinden wieder vom Markt, wenn sich mit zunehmender Entwicklung und Reife des Geschäftsfeldes Unternehmen durchsetzen, die skalierbare Produkte entwickelt haben. Diese Markt-Entwicklung verändert das Angebot und drückt auf die Preise, und das hohe Maß an Autonomie und Freiheit der Solo-Selbstständigkeit kehrt sich um in eine Abhängigkeit von wenigen Kunden, hohe existenzielle Unsicherheit und dem Risiko der Altersarmut.

Der Solo-Selbstständige, der seinen Erfolg und die Ernte seiner Pioniertätigkeit nachhaltig sichern will, kommt nicht umhin, ein Unternehmen aufzubauen, das für ihn arbeitet. Dies bedeutet für ihn, den Sprung zum Unternehmer-Sein zu wagen. Das Unternehmer-Studium des IUU Institut für Unternehmer- und Unternehmensentwicklung in Wuppertal unterstützt den Bewusstseinswandel, der für diesen Sprung notwendig ist. Nur wer sich seiner selbst als Unternehmer bewusst ist, kann ein sinnvolles Angebot entwickeln und das Risiko verantworten, das mit seinem Unternehmen verbunden ist. Für Solo-Selbstständige mit Wohnsitz und Tätigkeit in Deutschland, die seit mindestens zwei Jahren am Markt tätig sind, maximal ein Vollzeitäquivalent an Mitarbeitenden beschäftigen und ihre Selbstständigkeit im Haupterwerb betreiben, ist eine Förderung durch den Europäischen Sozialfonds mit bis zu 4.500 Euro möglich. Das IUU hilft bei der Antragsstellung.

Scheitelkatastrophe Unternehmensnachfolge

Klein- und mittelständische Unternehmen sind personenorientiert organisiert. Dies macht ihre Stärke aus, aber zugleich auch ihre Schwäche. Letzteres zeigt sich besonders bei der Unternehmensnachfolge. Die Unternehmensnachfolge ist die Scheitelkatastrophe dieser Unternehmenskategorie. 70% aller familieninternen Unternehmensnachfolgen scheitern bei der Übergabe von der ersten in die zweite, nur 5% schaffen es in die vierte Generation. Die Gründe für das Scheitern des Nachfolgeprozesses sind weniger sachlicher als persönlicher Natur: sie haben mit der Person des abgebenden Unternehmers, mit der des Nachfolgers und/ oder mit ihrem Verhältnis zueinander zu tun. Wegen der Personenbezogenheit hat das Scheitern der Unternehmensnachfolge auch persönliche Folgen und unmittelbare Auswirkungen auf die Familienbande.

Der vollständige Text kann per Mail oder über den Shop (Publikationen) kostenfrei angefordert werden.

Alumni Veranstaltung bei DILO

Alumni des Unternehmer-Studium trafen sich am 29.2. und 1.3.2024 zu einer Praxisreflexion bei der Firma DILO in Babenhausen. DILO ist Marktführer für Service- und Messgeräte von Spezial-Gasen. Zuerst erkundeten sie in drei Kleingruppen die Firma, insbesondere die Business Unit ihres ehemaligen Kommilitonen. Danach spiegelten sie diesem zurück, was sie gesehen und in Erfahrung gebracht haben. Für ihn ergaben sich wertvolle Hinweise für die Führung und Organisation seines Verantwortungsbereichs. Im Anschluss hatte jeder der Teilnehmer die Möglichkeit, seine eigene Entwicklung und seine Erfahrungen seit dem Ende des Unternehmer-Studiums zu reflektieren. Hier standen insbesondere Fragen der Unternehmensnachfolge im Vordergrund. Abschließend trafen sich alle zum gemeinsamen Abendessen und informellen Austausch.

Unternehmens-Planspiel

Am 2.-3. Februar führten Univ.-Prof. Dr. Gerd Walger und Dr. Ralf Neise mit den Studierenden des Unternehmer-Studiums des 7. Jahrgangs ein Planspiel durch, in dem die Studierenden sich in einer unternehmerischen Führungsposition ausprobieren und die dabei entstandenen Erfahrungen reflektieren konnten.

Das Planspiel ist einem realen Brennerei- und Spirituosen-Betrieb nachgebildet und beinhaltet alle Herausforderungen, die bei der Führung dieses Unternehmens während eines Restrukturierungsprojektes entstanden sind. Neben der Führung von Mitarbeitern bestehen diese insbesondere darin, für das Unternehmen in der Umbruch-Situation einen realistischen Unternehmensplan zu erstellen, grundlegende Entscheidungen zu fällen, die notwendigen betriebswirtschaftlichen Rechnungen durchzuführen und die in den verschiedenen Rollenbeschreibungen sich verbergenden Informationen zusammen zu bringen, die Planung über einen Zeitraum von vier Jahren zu realisieren, die notwendigen Restrukturierungen umzusetzen sowie die entstehenden Ergebnisse persönlich zu verantworten. Neben den aktuellen luden Prof. Walger und Ralf Neise ehemalige Teilnehmer des Unternehmer-Studiums ein, denen das Führungs-Team regelmäßig Rede und Antwort zum Projektstand und Unternehmenserfolg stehen musste.

Zum Abschluss wurden die Erfahrungen mit der Führung und Zusammenarbeit gemeinsam reflektiert, und es wurde mit einer Kostprobe des eigenen Produktes auf das erreichte Ergebnis angestoßen.

Die Idee des Unternehmers – Besuch von dem Unternehmer Heinrich Völker im Unternehmer-Studium

Am 19.1.2024 fand zum Thema „Idee – welche Idee will und kann ich verkörpern?“ die vierte Veranstaltung des achten Jahrgangs des Unternehmer-Studiums statt. Auf der Basis des vorab versandten Handouts diskutierten Univ.-Prof. Dr. Gerd Walger und Dr. Ralf Neise mit den teilnehmenden Unternehmern, was genau eine unternehmerische Idee ist und welchen Sinn es für den Unternehmer macht, die gedankliche Arbeit zu ihrer Entwicklung zu leisten. Oftmals nämlich, das zeigt die Erfahrung aus der Beratung von Unternehmen, ist die Idee des Unternehmens nicht genau geklärt oder geht im Laufe der Zeit verloren. Dann obliegt es dem Unternehmer, die Idee (neu) zu denken, sie konkret auszuarbeiten und in zeitgemäße und angemessene Formen umzusetzen. Nach der Diskussion konnte jeder der Teilnehmer seine Idee vorstellen und seine Erfahrungen mit ihrer Entwicklung und Umsetzung besprechen. Abschließend stellte der Unternehmer Heinrich Völker vor, wie er aus der Schreiner-Werkstatt seines Vaters, die er mit 25 Jahren übernommen hat, ein mittelständisches Unternehmen gemacht, es als Innovationsführer im Markt etabliert und immer wieder neue Produktideen entwickelt hat. Mangels Nachfolger hat Herr Völker nach viereinhalb Jahrzehnten sein Unternehmen schließlich an einen amerikanischen Wettbewerber verkauft. Auch dieser Verkauf und der Weiterverkauf sowie der Niedergang des Unternehmens, die der Unternehmer von außen mit ansehen musste, wurde in der Veranstaltung als Beispiel dafür besprochen, dass eine Unternehmensidee sich nicht von alleine erhält sondern nur dann, wenn sie immer wieder gedacht und in neuen Formen realisiert wird.

Praxisreflexion auf Tinos

Auf Einladung von Michael Difliff, der bei Univ.-Prof. Dr. Gerd Walger ab 1983 im ersten Jahrgang Wirtschaftswissenschaft an der Universität Witten/Herdecke studiert hatte, trafen sich zehn Alumni der Fakultät auf Tinos in Griechenland zu einer Praxisreflexion. Sie besichtigten die drei Windräder, die Michael Difliff dort installiert hat und die er seit seinem altersbedingten Ausscheiden aus seiner Angestelltentätigkeit dort betreibt. Die ehemaligen Kommilitonen ließen sich das Abenteuer vermitteln, das mit ihrem Bau und ihrer Installation sowie mit den damit verbundenen Widerständen verbunden ist und besprachen aktuelle Schwierigkeiten. Im zweiten Teil der Exkursion hatte jeder der Ehemaligen – alle hatten in den ersten Jahrgängen studiert – die Möglichkeit, seine Pläne zu besprechen, was er nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben vorhat und wie er den Übergang gestaltet. Die Praxisreflexion ist ein Angebot, das Prof. Gerd Walger für Ehemalige Studierende der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät entwickelt hat und seit den 1990er Jahren zusammen mit Dr. Ralf Neise für unterschiedliche Alumni-Generationen regelmäßig anbietet.

Abschluss des 6. Jahrganges

Zum Abschluss ihres Unternehmer-Studiums haben die teilnehmenden Unternehmer die Frage beantwortet, was sie in ihrem Studium in Erfahrung gebracht haben und was dies für ihr Unternehmen bedeutet. Im Anschluss erhielten sie ihre Abschluss-Urkunden. Univ.-Prof. Dr. Gerd Walger und Dr. Ralf Neise, vom IUU Institut für Unternehmer- und Unternehmensentwicklung an der Universität Witten/Herdecke, freuten sich an deren persönlicher Entwicklung und dass die Teilnehmer zu einer Gruppe zusammengewachsen sind, die auch über das Studium hinaus im Gespräch bleiben will.

Im September beginnt bereits der achte Jahrgang des die unternehmerische Tätigkeit begleitenden Angebotes. Alle vier bis fünf Wochen treffen sich in Wuppertal wieder ca. sechs Teilnehmer einen Tag zur Reflexion ihrer Erfahrungen. Das Studium, das sich an Unternehmer und Unternehmensnachfolger richtet und diese bei der Entwicklung ihres unternehmerischen Selbstverständnisses unterstützt, hat vier Module zu den Themen Identität des Unternehmers, Führen, Gestalten und Verhandeln mit je vier Veranstaltungen. Formale Voraussetzungen und Prüfungen gibt es nicht, aber jede Menge in Erfahrung zu bringen. Das IUU lädt Interessenten zur Teilnahme ein und sich bei Dr. Ralf Neise, Tel. 0202 75942821 oder ralf.neise@iuu-uni-wh.de, zu informieren.

Neuer Jahrgang des Unternehmer-Studiums beginnt im September 2023

Jetzt informieren !

Am 22. September 2023 beginnt der achte Jahrgang des Unternehmer-Studiums. Das Studium zielt auf die persönliche Entwicklung des Unternehmers. Wer als Unternehmer sein Unternehmen entwickeln will, kommt nicht umhin, sich selbst zu entwickeln.

Diese persönliche Entwicklung erfolgt im Unternehmer-Studium durch die Reflexion und den Austausch persönlicher Erfahrungen. Eingeladen sind Unternehmer, Unternehmensgründer und Unternehmensnachfolger, die an der eigenen Entwicklung und der ihres Unternehmens und an dem Austausch mit Anderen interessiert sind. Formale Voraussetzungen gibt es keine. Das Studium hat vier Module mit je vier Veranstaltungen, die im Rhythmus von ca. vier Wochen jeweils freitags in Wuppertal stattfinden.

 

Abschluss und Auftakt im 7. Jahrgang

Im siebten Jahrgang nehmen zwei Gruppen mit jeweils vier Teilnehmern am Unternehmer-Studium teil. Die erste Gruppe, die im Mai angefangen hat, beendete am vergangenen Freitag mit einem Rückblick auf die vergangenen Veranstaltungen und die eigene Entwicklung das erste Modul zur Identität des Unternehmers. Die Teilnehmer beschreiben, dass sie sich durch den Austausch mit den anderen sowie die diskutierten Inhalte über sich selbst und die eigene unternehmerische Möglichkeit klarer geworden seien. Nach einem intensiven Tag feierten sie den Abschluss dieses ersten Moduls mit einem guten Essen und ein paar Drinks.

Zwei Wochen zuvor hat die zweite Gruppe des siebten Jahrgangs ihr Unternehmer-Studium begonnen. Die vier Teilnehmer erarbeiteten die Frage, „was bedeutet es für mich, Unternehmer zu sein?“ Nach der Diskussion des Handout, dessen Inhalte als herausfordernd und erhellend beschrieben wurde, diskutierten sie im moderierten Gespräch die Antworten, die die Einzelnen auf die gestellte Frage gaben. Zwischendurch schöpften die Teilnehmer neue Kraft bei sonnigem Wetter auf der Dachterrasse des WORQS.

Nach Abschluss dieses ersten Moduls werden die beiden Gruppen fusioniert und führen ihr Unternehmer-Studium in den Modulen 2 bis 4 gemeinsam fort.