Sven Scharr: „Wie werde ich ein guter Geschäftsführer?“

Mein Name ist Sven Scharr, ich bin 43 Jahre alt, Diplom Kaufmann (FH) und arbeite seit zehn Jahren bei touchmore – Deutschlands führender Agentur für haptische Markenkommunikation. Wir entwickeln und vertreiben interaktive und spielerische Kommunikationsmedien für Verkaufsförderung, Markenkommunikation und Dialogmarketingmaßnahmen. Seit 2021 bin ich Geschäftsführer.

Vor zwei Jahren lernte ich über einen befreundeten Unternehmer das IUU kennen und beschäftigte mich anlässlich des geplanten Karriereschrittes mit der Frage, was einen guten Geschäftsführer ausmacht und wie ich meine neue Position im Unternehmen mit Leben füllen werde. Mir selbst war unklar, welche Veränderungen auf mich, mein geschäftliches und privates Umfeld warten würden und im Tagesgeschäft blieb mir kaum Zeit, diese wichtigen Aspekte zu reflektieren und zu besprechen. Gerd und Ralf boten mir in einem ersten Interviewgespräch an, mich durch die Teilnahme am Studium diesen und anderen Fragen zu stellen und mit Gleichgesinnten Raum und (Reflektion-)Zeit zu schaffen, um mich mit meiner eigenen Entwicklung beschäftigen zu können und Klarheit zu gewinnen.

Mein Bezugspunkt in der Frage, was einen guten Geschäftsführer ausmacht, war bis dahin der Gründer und mein heutiger Geschäftsführerkollege. An ihm habe ich mich orientiert und aus dem 25-jährigen Bestehen des Unternehmens abgeleitet, dass er in seiner Funktion vieles richtig gemacht hat. Im Kontext der Frage, wie man ein guter Geschäftsführer wird, versuchte ich unbewusst es dem Gründer nachzumachen und lehnte mein Denken und Handeln an ihm an. Durch die Reflektionen im Studium erkannte ich, dass das Imitieren des Gründers nicht funktioniert und keine Qualität ist, die ich selbst im Stande bin, einzubringen.

Diese Erkenntnis löste bei mir persönlich zweierlei aus:

Erstens fühlte ich mich ab diesem Moment befrei von dem Druck so sein zu müssen, wie ich glaubte, dass es erwartet würde.

Gleichzeitig verlor ich damit meinen Bezugspunkt in der bisherigen Ausrichtung und wurde auf mich selbst zurückgeworfen. Ich musste herausfinden, was mich persönlich ausmacht und wofür ich als Geschäftsführer inhaltlich einstehen kann und will.

In meiner weiteren Entwicklung wurde mir bewusst, dass eine meiner Qualitäten darin liegt, Kundenprobleme insbesondere aus dem Finanzdienstleistungsbereich ganzheitlich zu verstehen und darauf abgestimmte Kommunikations- und Verkaufskonzepte zu entwickeln, bei denen unsere eigenen Kommunikationsmedien Teil der Kundenlösung sein können. Aber auch situativ zugekaufte Medien, die hilfreich sind, Kundenaufgaben zu lösen, erweitern seitdem unser Angebot. Durch die Integration meiner Beratungs- und Konzeptionsleistung ist ein neues Kundenangebot entstanden, welches deutlich umfangreicher, werthaltiger und schwerer kopierbar geworden ist. Die Kombination von Branchen Know-how, Konzeptionsleistung und Kommunikationsmedien ist ein neues Leistungsspektrum, das uns gegenüber Anbietern von Kommunikationsmedien differenziert, denen oftmals das benötigte Branchen Know-how zur Lösung spezifischer Kundenprobleme fehlt.

Durch die intensive und kontinuierliche Beschäftigung mit mir selbst sowie den Austausch mit den anderen Teilnehmern hat mir das Unternehmerstudium geholfen, den nächsten Schritt in meiner persönlichen Entwicklung gehen und die Aufgabe der Geschäftsführung, die Weiterentwicklung des Unternehmens zu betreiben, gut wahrnehmen zu können.